Der bundeseinheitliche Medikationsplan erklärt:

Wie ist er aufgebaut und wie füllt man ihn aus?

(Inklusive Medikationsplan-Muster als PDF zum Download und Ausdrucken)

Stand: 01.03.2020

1. Wer bekommt den Medikationsplan?

Seit Oktober 2016 haben Patienten, die 3 oder mehr Medikamente über einen dauerhaften Zeitraum von 28 Tagen nehmen, einen gesetzlichen Anspruch auf einen Medikationsplan, umgangsprachlich auch Medikamentenliste oder Medikamentenplan genannt. Diese Art der Medikamentenübersicht kann beim Hausarzt oder beim behandelnden Facharzt angefragt werden und wird von diesem ausgestellt. Zudem sind auch vermehrt Apotheker dafür zuständig, den Medikamentenplan aktuell zu halten. Mehr Informationen zum entsprechenden Gesetz vom Bundesgesundheitsministerium können hier nachgelesen werden.

Trotzdem erhalten laut einer Studie leider nur knapp 37% der betroffenen Patienten einen schriftlichen Medikationsplan von ihrem Arzt. 

Daher fassen wir nochmal kompakt zusammen, was wichtig ist.

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2. Welche Informationen sollte der Medikationsplan enthalten?

Der Medikationsplan soll als eine einheitliche Übersicht dienen, die von jedem Arzt ausgefüllt und mit den neuesten Veränderungen zur Hinzunahme oder dem Wegfall ergänzt werden kann.  Ein QR-Code soll dazu führen, dass jeder Arzt oder Apotheker die Daten aus dem Medikationsplan einlesen und, wenn notwendig, anpassen kann. Ab 2018 sollte der Medikationsplan auch auf deiner elektronischen Gesundheitskarte der Krankenkasse gespeichert werden (E-Medikationsplan).

Laut E-Health-Gesetz und wie in unserem Medikationsplan-Vordruck dargestellt umfasst der bundeseinheitliche Medikationsplan verschiedene Felder. Dazu gehören:

Allgemein:

  • Persönliche Informationen des Patienten (Name, Geb.Datum)
  • Ausstellungsdatum
  • Behandelnder Arzt sowie die Adresse des Arztes

Je Medikament:

  • Wirkstoff 
  • Handelsname
  • Wirkstärke
  • Form
  • Einnahmezeitpunkt und -einheit
  • Weitere Hinweise und Kommentare
  • Einnahmegrund
Wichtig ist, dass der bundeseinheitliche Medikationsplan nicht alle
Therapieformen abdecken kann und soll. So können im Fall von
Insulintherapien oder bei der Behandlung von Blutverdünnern weiterhin
Spezialpläne zum Einsatz kommen. Dies solltest du mit deinem Arzt
besprechen. 

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Für ein optimales Ergebnis, und um Wechselwirkungen zu vermeiden, solltest du zwingend auch deine eigens verwendeten Medikamente, die nicht verschreibungspflichtig sind, eintragen. So hat dein Arzt die Chance, dich auf entsprechende Wechselwirkungen aufmerksam zu machen. 

Wechselwirkungen mit Lebensmitteln

Nicht nur zwischen Medikamenten, sondern auch zwischen Lebensmitteln und Medikamenten treten Wechselwirkungen auf. Worauf man achten sollte, haben wir zusammengefasst.

3. Wie fülle ich den Medikationsplan richtig aus?

Idealerweise füllt dein Arzt oder dein Apotheker den Medikationsplan für dich aus. Leider fehlt dafür im Alltag häufig die Zeit. Daher erklären wir dir, wie du deinen Medikationsplan selbst ausfüllen und so zu deinem Arzt mitnehmen kannst. 

Wie unser Medikationsplan-Muster zeigt, wird zunächst der Wirkstoff angegeben. Diesen findest du auf der Medikamentenverpackung oder auf dem Beipackzettel. Die Apotheken-Umschau bietet mit ihrer Medikamenten-Suchfunktion eine einfache Hilfe, um den Wirkstoff herauszufinden. Dort findest du auch den Handelsnamen deines Medikaments (zum Beispiel: ASS 100-1A Pharma TAH Tabletten). Das Feld Stärke (Wirkstärke) gibt an, wie viel Milligramm oder wie viele Milliliter vom Medikament eingenommen werden. Diesen Wert solltest du von deinem Arzt erhalten haben. Das Feld Form gibt an, wie das Medikament gereicht wird, beispielsweise als Tropfen oder Tabletten.

Hinweise zur Aporize Medikamentenübersicht:

Im Gegensatz zum bundeseinheitlichen Medikationsplan umfasst unsere digitale Übersicht nur das Feld Bezeichnung und nicht noch das Feld Wirkstoff. So wollen wir für unseren Medikationsplan möglichst einfach und übersichtlich halten. Zusätzlich haben wir die Einnahmezeitpunkt und den Rhythmus (bspw. täglich, wöchentlich) mit aufgenommen. Diese sollen dir bei der täglichen Einnahme als Stütze dienen. Auf das Feld Einheit haben wir aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.

Anschließend musst du die Felder zur zeitlichen Angabe (morgens, mittags, abends, zur Nacht) ausfüllen. Hier solltest du ebenfalls strikt den Vorgaben deines Arztes Folge leisten. Zudem spiegeln die Felder wider, wie viele Tabletten zum jeweiligen Zeitpunkt eingenommen werden sollten (beispielsweise morgen 1, mittags 0, abends 1, zur Nacht 0). Das Feld Einheit gibt lediglich die Einheit des Medikaments wieder und wird meist in Stück angegeben. Bei Insulin wird häufig die Einheit „IE“ für „Internationale Einheit“ verwendet.

Eine wichtige Rolle für dich als Patienten nimmt auch das Feld Hinweise ein. Dort werden alle wichtigen Kommentare aufgelistet, die bei der Einnahme des Medikaments berücksichtigt werden sollten (z.B.: nach der Mahlzeit). Das letzte Feld umfasst den Einnahmegrund und gibt häufig die Ursache bzw. die Diagnose für die Einnahme an (z.B.: koronare Herzkrankheit). Solltest du ein Medikament aus mehreren Gründen nehmen, kannst du diese durch Komma trennen. Gerade für Medikationsanalysen ist es wichtig, dass deine Ärzte oder der Apotheker genau Bescheid wissen. 

Wichtig ist jedoch, dass du deinen selbst ausgefüllten Medikationsplan mit zu deinem Arzt nimmst und mit ihm durchsprichst. So können Wechselwirkungen oder Doppelmedikation leichter entdeckt und vorgebeugt werden.

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Quellen:

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